– Finnland

 

Mücken, Rentiere und Goldfieber

Samstag, Juli 2nd, 2011

Nachdem wir Kemijärvi verlassen hatten, kreuzten wir unterwegs den Weg einer Elchkuh, welche dermassen erschrak, dass es für ein Foto leider nicht reichte. Am Fluss Kitinen, auf ca. 15 Meter hohen Klippen, genossen wir unser Mittagessen. Lynn war es überhaupt nicht geheuer, als Döme von der vordersten Spitze aus meinte: „Hier wäre ein guter Ort zum springen!“ Diesmal flüchteten wir nicht vor den Mücken, sondern vor aggressiven Wespen. Mit unserem Büssli ging es weiter bis kurz nach Peurasuvanto, wo wir uns neben ca. zehn anderen Campingmobilen für die Nacht einrichteten. Auf dem letzten Campingplatz hatte es jedenfalls weniger Leute.

Am nächsten Morgen war es prachtvolles Wetter und Lynn hüpfte kurzerhand in den kalten See. Nach dieser Erfrischung, war unser nächstes Ziel die Goldstadt Tankavaara. Dort erfuhren wir in einem Museum alles über das Goldfieber auf der ganzen Welt und sahen die verschiedensten Arten Gold zu waschen. Beim Souvenirshop, kaufte sich Döme noch zwei kleine Goldnuggets und Lynn versuchte ihr Glück im Goldlotto. In allen drei Schachtel die sie gezogen hatte, befand sich jeweils nochmals ein kleines Goldnugget. Der Verkäufer war sehr erstaunt und meinte, dass dies noch nie vorgekommen sei. Mit knurrenden Magen hockten wir uns ins sehr gemütliche Restaurant und bestellten zweimal Rentiergeschnetzeltes. Serviert wurde es mit Kartoffelstock und Preiselbeeren und war unglaublich gut. Anschliessend fanden wir ein lauschiges Plätzchen am zweitgrössten See Finnlands, dem Inarijärvi. Dort nahmen wir trotz Regenwetter ein kurzes Bad.

Gestern war nicht viel los bei uns. Wir besuchten eine Bärenhöhle und suchten uns danach noch einen letzten Übernachtungsplatz in Finnland. Natürlich war auch dieser direkt am See gelegen. Um zu grillieren, hatte es jedoch auch dort zu viele Mücken. Wir hoffen mal, dass sich dies in Norwegen ein bisschen ändern wird. Hoffen kann man ja. 😉

Übrigens:

Als wir zu Beginn in Finnland ab und zu ein Rentier sahen, drehten wir meistens um, um es vor die Linse zu kriegen. Nun gegen Ende unseres wunderbaren Finnland Aufenthalts, ist es nicht mehr so speziell, da man sie in Lappland an den unglaublichsten Orten sieht. Wie zum Beispiel an Tankstellen, mitten auf der Strasse oder auch einfach mal vor Häusern im Schatten liegend.

Im Land der tausend Seen

Dienstag, Juni 28th, 2011

Gar nicht weit von Oulu fanden wir ein schönes Plätzchen am Fluss Oulujoki. Dort wurde zum Mittagessen eine Suppe gekocht. Auf der Verpackung stand Kartoffel & Broccoli. Allerdings schmeckte die Suppe ausschliesslich nach Bouillon und die Broccoli konnten nur schwer erraten werden. Für die Mücken waren wir ein gefundenes Fressen, was uns zur Flucht bewegte. Für die Übernachtung fanden wir einen ruhigen Platz bei einem kleinen Bootshafen, beinahe ohne Mücken.

Früh aufgestanden und schon voller Elan, wurde das Kajak wieder einmal aufgeblasen und losgeppadelt. Wir umrundeten die naheliegenden Inseln und wurden noch von einer aggressiven Möwe angegriffen. Später zogen Wolken auf und wir verstauten das Kajak wieder im Büssli und fuhren weiter Richtung Murtovaara. Als wir bei einem vermeintlichen Übernachtungsplatz angekommen waren, machten wir dort einen kleinen Spaziergang durch den Wald. Unsere Freude war gross, als wir zwei Meter neben uns ein Rentier bemerkten, welches sich nicht stören liess von uns. Leider waren erneut die Mücken der Grund für unsere Weiterfahrt. Da sich die Fahrt bereits in die Dämmerung hinein zog, sahen wir sehr viele Rentiere entlang der Strasse. Teilweise mussten wir sogar anhalten um diese passieren zu lassen. Beim Übernachtungsplatz kurz nach Murtovaara, konnten wir auf der anderen Flussseite, den ganzen Abend lang ein Rentier beim fressen beobachten.

Wir entschieden uns am Nächsten Morgen, einmal mehr auf Grund von schlechtem Wetter, weiterzuziehen. In Kuusamo deckten wir uns mit dem wichtigsten ein, unter anderem mit einem Haarschneidegerät für Döme. Weiter führte unsere Reise nach Joutsijärvi in der Nähe von Kemijärvi. Dort angekommen war bereits ein holländisches Paar vor Ort, welches gerade ihre Wäsche im See waschte. Als die beiden sich dann aus dem Staub machten, begannen wir Döme’s Haare zu „schneiden“. Mitten drin tauchten plötzlich einheimische auf und während Lynn die Maschine und Haare versteckte, sprang Döme so schnell wie möglich ins kalte Wasser um sich nichts anmerken zu lassen.

 

Am Morgen wollten wir uns noch ein Bad gönnen, jedoch war der See einfach zu kalt dafür. Wir schätzen so um die 16 Grad und wissen nicht wie wir es gestern aushielten. Heute sind wir nicht sehr weit gefahren und befinden uns momentan auf einem Campingplatz in Kemijärvi. Die Dame an der Rezeption hat uns bei der Ankunft mit reichlich Informationen eingedeckt. Sie erzählte uns freundlich ca. eine halbe Stunde lang was man hier und in der Umgebung alles machen kann. (Inklusive Wintersport!) Im Dorf faszinierten uns die Holzschnitzer welche vor Ort ihre Kunstwerke fertigten.

Weiterfahrt von Schweden nach Finnland

Samstag, Juni 25th, 2011

Am längsten Tag im Jahr ging es für uns weiter in Richtung Jokkmokk. An einem Polarkreiszentrum in der Nähe von Jokkmokk machten wir unseren ersten Halt. Natürlich kann man sich beim Cafe wieder mal mit jeglichen Souvenir Artikeln eindecken. Wir jedoch schauten uns im Regen einige Informationen und den Verlauf des Polarkreises an, welcher mit weissen Steinen bis ans andere Ufer ausgelegt war. Später wartete die bekannteste Sehenswürdigkeit von Jokkmokk auf uns: Ajite, das schwedische Fjäll- und Sami-Museum. Die Nacht wurde dann am Puoltikasjärvi (See) in der Nähe von Skaulo verbracht.

Da es nun bereits seit zwei Tagen durchregnete, dachten wir uns, wir passieren die Grenze zu Finnland, vielleicht ist da besseres Wetter. Unterwegs leuchtete bei unserem Büssli noch die Kühlwasserstandanzeige auf. So wurden die Velos abgeladen, alles was sich auf dem Bett befand nach vorne geräumt und schliesslich beide Kühlwasserbehälter wieder voll aufgefüllt. Nachdem wir die Grenze zu Finnland passiert hatten, wollten wir uns einen gemütlichen Platz am See suchen. Leider jedoch ohne Erfolg und so blieb uns nichts anderes übrig als auf einem Picknickplatz neben der Strasse die Nacht zu verbringen. Immerhin zeigte sich dort mal die Sonne und der „schlechte“ Platz war nur noch zweitrangig. 😉

Seit längerem wurden wir am Morgen wieder einmal von der Sonne geweckt. Nach einem gemütlichen Frühstück, ging es zu einer irren Attraktion in Rovaniemi. Die Santa Clause Village wollte besichtigt werden. Schon ein komisches Gefühl mitten im Sommer an Weihnachten zu denken. Jedenfalls ist dort das ganze Jahr durch Weihnachten und es werden die verrücktesten Souvenirs verkauft. Einige davon verstauten wir in unserem Büssli und fuhren weiter zum Kemijoki (mit 500km der längste Fluss Finnlands) um unser Mittagessen zu verzehren. Leider hatten wir den Lunch im Arctic Circle Center um fünfzehn Minuten verpasst. Lynn wollte die Nacht jedoch nicht hier verbringen und entschied sich auf eigene Faust nach einem Übernachtungsplatz zu suchen. Dies gelang ihr dann auch, als sie ein kleines Strässchen ca. vier Kilometer über Stock und Stein Richtung Fluss fuhr. Trotz mässigem Wetter schnappten wir unsere Duschsachen um uns im Fluss wieder einmal zu Waschen.

Am Abend vorher bemerkten wir, dass unsere Zweitbatterie langsam leer war. Aus dem Hahnen kam kein Wasser und das Licht funktionierte ebenfalls nicht mehr. So musste wieder einmal ein Campingplatz angesteuert werden, um diese zu laden. Auf dem Campingplatz in der Nähe von Oulu angekommen, machten wir nicht mehr viel. Eigentlich wollten wir noch nach Oulu, da jedoch morgen am 24. Juni der Johannistag ist, schlossen die Läden und vor allem der Markt bereits um zwölf Uhr.

Heute geht es weiter in Richtung Kajaani, wo wir wenn das Wetter mitspielt einen Halt auf einer Insel machen werden. Leider wissen wir jedoch erst seit gestern von diesem Johannistag und in unserem Kühlschrank herrscht gähnende Leere.

geben Sie einen Kommentar ab